Samstag, 22.1.2005

Die Nacht war nicht sonderlich ruhig, Fabienne scheint vieles verarbeitet zu haben und war entsprechend unruhig. Die arme Maus tut mir so leid und gleichzeitig bewundere ich immer wieder die Kraft, die sie vorwärts treibt.

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Freitag, 21.1.2005

Mit zwiespältigen Gefühlen hab ich im Elternzimmer übernachtet. Mein Körper schrie regelrecht nach Schlaf und ich vertraute darauf, dass meine Instinkte mich zu Fabienne treiben würden, wenn was sein sollte. Die Schwestern wollten mich wecken, wenn Fabienne Hunger hat oder unruhig sei. Es kam keiner, die Nacht war ruhig. Richtig gut schlief ich nicht, aber der Körper hatte Ruhe.

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Mittwoch, 19.1.2005

Nach langem Hin und Her - Geschubse sind wir nun doch wieder auf der Onkologie gelandet. Bis morgen. Fabienne ist die erste auf dem OP-Plan. Der Chirurg war schon da und macht einen guten Eindruck auf mich. Wenigstens ein Trost.

Die Risiken klingen hart, treten aber in den seltensten Fällen auf, sagt er. Möge er Recht behalten. Die OP ist nicht simpel, weil die Nebenniere umgeben von wichtigen Blutgefäßen ist. Aber der Chirurg scheint sich sicher zu sein, dass er sie problemlos entfernen kann. Eventuell müßte ein kleines Stück Niere mit entfernt werden, aber davon geht er vom momentanen Wissenstand nicht aus. Etwa zwei Stunden hat er angesetzt für den Eingriff. Und er ist der Meinung, ich soll dem Anästesisten auf die Füße treten, wenn er sich wegen meiner Anwesenheit bei der Narkose zickig hat. Der Chirurg ist der Meinung, dass sich das so gehört, aber es gibt da eben auch Leute mit anderer Einstellung.

Um zehn Uhr sollen Ingo (der nun doch frei hat) und ich vor dem OP warten. Direkt nach Abschluß steht ein Gespräch mit dem Kinderchirurgen an, in dem er uns den Eingriff ganz genau erläutern will. Wir werden anschließend ein paar Tage zur Beobachtung auf der Intensiv bleiben. Ich darf auf der Onkologie schlafen, wenn ich mag und in der Intensiv kein Elternzimmer frei ist. Eine Liege im Musikraum oder im Physiotherapieraum für mich würde man mir aufstellen. Aber ich weiß, ich bleibe lieber in Fabiennes Nähe. Dennoch gut zu wissen, dass ich einen Rückzugspunkt habe.

Donnerstag, 20.1.2005

Heute vor 14 Monaten wurde Fabienne geboren. Wie damals regnet es und es ist kalt. Ich werte das als gutes Zeichen. Von meiner Cousine erhalte ich eine SMS: "Schaut nach draußen, die Sonne lacht nicht. Sie denkt an euch wie ich."

Fabienne hat eine verzögerte Blutgerinnung. Zweimal bekam sie in der Nacht zusätzlich Blut abgenommen, um neue Tests zu machen. Ich hatte mir vorgenommen, sie um sieben Uhr zu wecken, zu waschen und einzuölen. Ihr ein Netzhemd anzuziehen und den Schlafanzug ... halb acht sollten wir in den OP-Bereich kommen. Die Planung setze ich nicht in die Tat um, noch haben die Ärzte nicht entschieden, ob sie trotz der Gerinnungsstörung operieren. Wir warten auf Abruf ... der kommt.

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Dienstag, 18.1.2005

Anruf aus der Tagesklinik: Fabienne wird Donnerstag operiert, morgen sollen wir uns auf der Kinderchirurgie einfinden. Ob ich dort bei Fabienne schlafen kann, ist nicht klar. Der Arzt bietet mir an, ein Bett auf der Onkologie in Beschlag zu nehmen, wenn in der Chirurgie getrennte Zimmer verlangt werden. Schon wegen dem nächtlichen Stillen würd ich ein gemeinsames Zimmer bevorzugen, abgesehen davon ist dort alles fremd für Fabienne ...

 

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