Samstag, 21.5.2005

Kein Fieber in der Nacht. Morgens eine unauffällige Austrittsstelle.

In der Tagesklinik geht es schnell, obwohl wir nicht eingeplant sind. Na ja, wer ist auch so verrückt, am Wochenende um halb sechs aufzustehen und um 8 in der Klinik zu sein? Die Schwester ist zufrieden mit der Stelle, findet auf den ersten Blick nur den kompletten Verlauf des Schlauches etwas geschwollen. Muß aber auch zugeben, dass der Schlauch für so ein kleines Kind reichlich groß ist und das wohl eher normal sei, dass man den so deutlich sieht, er läuft ja direkt unter der Haut.

Der Arzt guckt auch drauf und ist zufrieden. Er meint, eine kleine Infektion ist mit Desinfektionsmittel sehr gut in den Griff zu bekommen. Wahrscheinlich hab ich einfach nur richtig gehandelt. Wir einigen uns darauf, dass ich die Austrittsstelle jetzt täglich reinige und desinfiziere. Mir fällt ein Stein vom Herzen.

Freitag, 20.5.2005

Morgendliches Wickeln. Fabiennes Kathederaustrittstelle ist rot. Schreck laß nach, ein paar Wochen soll er doch noch halten. Tief durchatmen. Desinfektionsmittel raus, sterile Stäbchen auch und erstmal saubermachen. Ein Hautschüppchen läßt sich mit viel Ruhe und Geduld entfernen. Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken?

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Freitag, 13.5.2005

Dafür, dass Freitag der 13. ist, läuft es relativ entspannt. Die Hauskrankenpflege kommt zum Katheder spülen. Keinerlei Berührungsängste was den Katheder betrifft und eine sehr symphatische junge Frau. Sie war seinerzeit auch zum Pflegeeinsatz da, der bei Bezug von Pflegegeld vorgeschrieben ist.

Fabiennes schlechte Laune ist kaum ertragbar. Innerhalb von Sekunden wechselt sie ihre Meinung. Sie klammert sich an mich. Einzige Erholung sind die Zeiten, wo sie im Kinderwagen draußen schläft.

Mittwoch, 18.5.2005

Blockende. Endlich. Fabiennes Launen sind zeitweise unerträglich. Ich bin froh über jede Stunde, die sie schläft. Außerdem ist die Spinat-Phase wieder da. Mittags geht nix, außer Tagliatelle in Spinat-Käse-Soße von Herrn Hipp. Kalt natürlich.

Trotz allem versucht Fabienne aufzuholen. Probiert sich an neuen Wörtern, an neuen Spielmöglichkeiten. Läuft - mal mehr und mal weniger sicher. Dieser Tage mit viel Hinfallen und Weinen, ich denke das ist durch die Medikamente.

Ein Block noch, dann kommt die große Stunde der Wahrheit. Haben wir es geschafft? Hat Fabienne den Krebs besiegt? Ich habe Angst - vor einem guten und vor einem schlechten Ergebnis.

Mittwoch, 11.5.2005

Auf ein Neues. Das gestrige Blutbild war ok, wir bekamen die Zytostatika und nun gibt es wieder acht Tage lang zweimal täglich Obst mit Beigeschmack und "Himbeersirup". Es ist der vorletzte Block und ich habe Angst!

Seit heute habe ich ein Weblog. Meine Gedanken und Gefühle sortiere ich nun in "Schubfächer". Ich denke, dort sind sie ganz gut aufgehoben.